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Imkern für Anfänger

... eine kleine Einstiegshilfe

Imkern, was musst du vorher wissen?

Imkern klingt wie ein kleines Abenteuer: eigene Bienen im Garten, Honig direkt aus der Wabe, ein Stück Natur, das du verstehst und pflegst. Doch bevor du dich verknallst und ein Volk bestellst, lohnt es sich kurz, realistisch zu werden. Imkern ist ein Hobby, das Verantwortung, kleines Budget und Zeit verlangt. Aber genau deshalb kann es so erfüllend sein. Worauf kommt es an? Wie kannst auch du als Schüler*in, Student*in oder Berufstätige/r mit Familie erfolgreich Bienen halten? Warum gerade junge Menschen, auch Mädels, an der Imkerei viel gewinnen können?


Wie finde ich heraus, ob Imkern zu mir passt?

Die wichtigste Frage zuerst: Verträgst du Bienengift? Das klingt banal, aber wer auf Stiche stark reagiert, sollte Vorsicht wallten lassen, denn Gesundheit geht vor. Wenn du nach einem Stich nur eine lokale Rötung und Schwellung hattest, ist das ein normales Signal. Wenn du aber jemals großflächige Hautausschläge, Atemnot, Kreislaufprobleme oder starkes Unwohlsein bemerkt hast, lass das ein Allergologen beurteilen. Eine medizinische Abklärung gibt dir und deinen Liebsten Sicherheit. Also kurz einen Arzttermin vorbereiten!


Was kostet der Einstieg in das Imkern?

Purer Luxus? Jein!

Eins vorweg: Imkern ist seine Anschaffung wert, aber kein unbezahlbares Hobby. Ein Einstieg mit drei Völkern ist auch mit kleinem Budget möglich, gerade, wenn du auf gebrauchtes Material zurück greifen kannst. Beuten mit Rähmchen, die Völker selbst, einfache Schutzkleidung und Grundwerkzeug sowie ein Kurs (!). Danach fallen laufende Kosten an: Futter, Mittel gegen Parasiten, gelegentliche Ersatzteile und Geräte zur Honigverarbeitung (Entdecklungsgeschirr, Schleuder, etc.). Viele Hobbyimker gleichen einen Teil dieser Kosten durch Verkauf von Bienenköniginnen, Honig oder Wachs aus. Das kann nicht sofort geschehen, sollte jedoch auch nicht die Hauptmotivation sein. Plane also eine Startkasse plus eine kleine Rücklage, und fang klein an: Wir empfehlen mit drei Völkern zu beginnen. um zu lernen werkelt man an einem Volk, die andren zwei zeigen es Dir, wie es tatsächlich funktioniert. (Die Lehre aus dem kleinen Imkerkatechismus!)


Wie viel Zeit muss ich investieren?

Passt das zu Schule, Job und Kind, Oma?

Die oft genannte Zahl 10-15 Stunden pro Volk und Jahr ist ein realistischer Richtwert für erfahrene Hobbyimker und soll Dir die Angst vor dem Beginn nehmen. Als Anfänger brauchst du in der Saison meist mehr Zeit: Das heißt, von April bis Juli ist regelmäßige geistige und physische Anwesenheit nötig. Als Berufstätige mit Familie funktioniert das gut, wenn du zwei einfache Regeln einhältst: Fixe, kurze Termine und ein Backup. Blockiere dir im Kalender zwei regelmäßige Slots pro Woche, jeweils etwa eine Stunde; an einem Termin machst du kurz die Sichtkontrolle am Flugloch, am anderen Termin öffnest du die Beute, prüfst Brut und Vorräte, kontrollierst auf Parasiten und notierst Auffälligkeiten. Wenn du im Urlaub bist, lass eine vertraute Person (Imkerkollege oder -Pate) einspringen. Gute Planung ersetzt nicht die Zeit, aber sie macht das Hobby kompatibel mit Beruf und Familie und sorgt dafür, dass Deine Bienen gesund bleiben.


Welcher Standort eignet sich?

Bienen im eigenen Garten halten?

Ja, du kannst Bienen in vielen Gärten (außer vielleicht Steingärten!) halten, aber der Platz sollte bedacht gewählt werden. Ein Standort mit Sonnenanteil, Windschutz und einer freien Flugzone wäre ideal. Wasser in der Nähe ist wichtig oder man sorgt für eine künstliche Wasserstelle (Wassertränke). Kommuniziere auch mit deinen Nachbarn*in frühzeitig. Das hilft auch im Gespräch zu bleiben oder man lernt seinen Nachbarn auch mal kennen. Für die Zwischenlagerung von Beuten, Honig und Werkzeug benötigst du außerdem ein kleines trockenes Plätzchen. Stadtimker*innen finden oft kreative Lösungen, aber sinnvolle Planung hilft.


Wie schütze ich mich vor Stichen?

Böse Biene?!

Stiche lassen sich nicht vermeiden. Aber du kannst das Risiko deutlich reduzieren. Ruhige, langsame Bewegungen, helle, geruchsarme Kleidung und der sinnvolle Einsatz eines Smokers können die Stechlust der Bienen verringern. Besonders am Anfang ist Schutzkleidung sinnvoll: Schleier, Bluse, Overall und Handschuhe mit abschließenden Gummizug und feste Schuhe geben Dir Sicherheit und Selbstvertrauen. Denke daran, auch mit Schutz wirst du gelegentlich gestochen! Aber, das gehört dazu, und die meisten Reaktionen sind lokal. Wer unsicher ist, sollte Schutzausrüstung nicht sparen und zuerst in Anwesenheit eines erfahrenen Imkers arbeiten.


APILAT®-Imker-Schutzkleidung

APILAT®-Handschuhe

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Wie gehe ich mit Krankheiten wie der Varroa-Milbe um?

Ist das machbar als Hobbyimker?

Die Varroa-Milbe ist die zentrale Herausforderung moderner Imkerei! Sie lässt sich nicht einmalig „erledigen“, sondern erfordert Monitoring, zeitlich abgestimmte Maßnahmen und Dokumentation! Als Anfänger lernst du einfache Kontrollmethoden und wiederkehrende Behandlungsrhythmen, die du konsequent anwendest. Das klingt trocken, ist aber in der Praxis gut zu lernen: Imkervereine bieten hier die Möglichkeit des Austausches, vielleicht sogar Kurse und Vorträge an. Mittlerweile auch über Social-Media via lifestream oder video-Blog. Erfahrene Imker-Paten teilen ihr Wissen und zeigen die Arbeit, und mit einem Jahresplan lässt sich das Management fest auch in deinen Alltag integrieren. Wer Verantwortung übernimmt, kann auch mit Varroa vernünftig umgehen. Sie ist kein Hindernis, sondern eine Aufgabe, die mit Wissen lösbar ist.


Wie beginne ich?

Kurz & konkret: Welche Reihenfolge ist einzuhalten?

Beginne mit einer klaren Reihenfolge: 

  • Medizinische Klarheit (Allergie), 
  • Knowhow (Grundkurs, Mentor*innen suchen), 
  • Planung (Budgetierung & Standort), und 
  • dann die Anschaffungen (drei Beuten, Basiswerkzeug, Schutz). 

Starte mit drei Völkern, nimm an Vereinsveranstaltungen teil und dokumentiere jede Kontrolle. Teile Aufgaben in kurze, wiederkehrende Schritte das macht die Arbeit berechenbar und leicht in deinen Alltag intergrierbar. Wenn du Kindern oder Jugendlichen zeigen willst, was Imkern ist, nimm sie mit zu einer Kontrolle: Neugier, Summen und vor allem das Feeling, etwas Lebendiges zu pflegen, begeistern oft sofort. 

Kommt doch alles sehr bekannt vor, … richtig: Projektmanagement!


Warum ist Imkern besonders spannend für junge Menschen und auch für Mädchen?

Imkern verbindet Biologie, Handwerk und Verantwortung und bietet sichtbare Ergebnisse: Honig, Wachs, saubere Rähmchen. Für Jugendliche ist es ein direkter Zugang zur Natur, für Mädchen kann es ein starkes Zeichen von Kompetenz und Selbstwirksamkeit sein — du lernst, Tiere zu verstehen, Entscheidungen zu treffen und mit Verantwortung umzugehen. Die Imkerei fördert Beobachtungsgabe und Geduld und bietet kreative Möglichkeiten, etwa bei der Etikettengestaltung für Honig oder der Vermarktung kleiner Produkte. Es ist ein Hobby, das Stolz und Reife fördert, und es ist offen für alle, unabhängig vom Alter oder Geschlecht.


Wie entscheide ich in fünf Minuten, ob ich starten sollte?

Wenn du drei Grundbedingungen prüfen kannst:

  • keine schwere Allergie,
  • bereit ein kleines Startbudget vorzulegen und
  • zwei feste Wochenstunden in der Saison

dann bist du schon bereit, den nächsten Schritt zu machen.

Ergänze das mit einem Plan für

  • Lagerplatz und
  • einem Mentor auch über einen Verein.

Wenn diese Punkte erfüllt sind, beginne mit einem

  • Einsteigerkurs und
  • bestelle erst dann dein erstes Volk. So schützt du dich vor Fehlkäufen und hast von Anfang an Begleitung.

Imkern ist nicht trivial, aber es besteht auch kein Monopol auf einzelne Auserwählte. Mit klarer Planung, kurzen Routinen und Hilfe aus dem Verein kannst du als Jugendliche, Studentin oder Berufstätige deine Bienen halten, den Duft eines Bienenstocks erleben und den ersten Honig frisch aus der Waben (Wabenhonig im Sommer) mit Stolz genießen.